Entdecke was kommt!
Wenn die Kindheit zu ihrem Ende kommt herrscht Krisenzeit! Wie im Alter unserer 10-12 Jährigen, oder auch bei dem zwölfjährigen Jesus im Tempel. Irgendwann ist es da, das erste Achselhaar, lang ersehnt, oder mit Schrecken plötzlich entdeckt. Je nach dem, was der Bruder oder die Schwester dazu sagt, löst diese Entdeckung eine kleine Krise aus oder einen Glücksmoment. Noch nicht wirklich erfasst, und doch zum Greifen nah: Etwas geht zu Ende, etwas Neues kommt. Krisenzeit. Sie ahnen ja, dass sie ihrer Kindheit nichts mehr hinzufügen können. Sie ahnen an ihrer Kindheit nichts mehr ändern können. Die Kinder merken langsam, oder ahnen zumindest, dass sie ihre Kindheit jetzt verlassen werden. Sie leisten seelische Schwerstarbeit. Es ist eine Zeit, in der die Orientierung abhanden kommt. Und so schleicht sich dann und wann sogar Melancholie in die Stimmung. Das ist eine neue Erfahrung…
„Digitale Kirche“ ein Missverständnis
Die Debatte um #digitalekirche ist beendet. Auch wenn der Hashtag sich nach wie vor großer Beliebtheit erfreut. Zur Erinnerung: Angefangen hatte es mit einem Printartikel, der viel Beachtung auch außerhalb (digitaler) sozialer Medien fand und darauf hin wiederum intensivere online Aufmerksamkeit erlangte. Nun hat Hannes Leitlein in einem Podcast deutlich gemacht, dass ihm die Debatte manchmal lästig ist. Vor allem, weil die diskutierten Aspekte in alle erdenklichen Richtungen laufen. Dabei war eigentlich etwas ganz banales gemeint: Der nächste Gottesdienst am Sonntag, der bekanntlich an jeder Ecke stattfindet, sollte möglichst schnell und benutzerfreundlich im Internet auffindbar sein. Soweit so schlicht! Und: Weitgehend ungelöst. Aber immerhin ist das Problem erkannt und Ausnahmen sind erfreulicher Weise auch zu finden. Schluss aber mit Debatten über Online-Abendmahl und „Digitale Theologie“ braucht kein Mensch!
Natürlich lassen sich Diskussionen nicht unterbinden.
Vergibt Gott alles?
Er brauche eine ganz besondere Art von Vergebung meint Hartmut. Sein Blick geht stumpf gerade aus durch die Windschutzscheibe des Autos. Er sitzt auf dem Beifahrersitz, müsste eigentlich nur 50m zur Pforte des Krankenhauses gehen, aber er kann nicht. Zu oft ist er im letzten Jahr „eingefahren“ wie er es nennt. Als er endlich mit großer Mühe die Aufnahme erreicht hat, kann er auf die Frage, was er habe, gerade noch „Entgiftung“ sagen, dann verlässt ihn die Kraft. Zu schmerzlich die Erfahrung schon wieder versagt zu haben, zu niederschmetternd die Erkenntnis, dass die Droge größer ist als der Wille. Als Hartmut nach einer Woche Aufenthalt in der Klinik wieder zu klaren Gedanken fähig ist, frage ich ihn, was er denn gemeint habe mit dem Satz, er brauche eine „besondere Vergebung“…
Narrenkappe, Babymütze und Schlüsselgewalt
Wir wissen wie es heute ausgeht. Trotzdem sind viele live dabei um den Schaukampf um die Macht mitzuerleben. Oder schauen WDR Fernsehen, wo das Bonn-Beuler Rathaus zum Mittelpunkt karnevalistisch interessierter Öffentlichkeit wird. Wer die Schlüssel hat, hat die Macht. Das wissen nicht nur rheinische Bürgermeisterinnen und Bürgermeister. Aber sie sind bereit sich dem närrischen Gesetz zu beugen und dem Damenkomitee für einige Tage die Herrschaft zu überlassen. Die einen mögen die ironisch inszenierte Brechung der Rollen, die anderen suchen lieber das Weite. Sie finden Karneval ist allenfalls ein Fest für die Kinder. Auch gut, denn jeder Jeck ist bekanntlich anders. Die Bibel beantwortet die Frage wer die Herrschaft hat übrigens eindeutig…
Aushalten statt Abschaffen
Sie haben Freude am Ausmisten? Beschäftigen Sie sich mit dem Protestantismus, denn der ist „semper“ dabei sich aufgeräumt zu präsentieren! Er hat viel Erfahrung mit Ballast, der unnütz geworden zu sein scheint: Bilder, Heilige, Papst, Tod und Teufel, Plastikverpackungen, Dieselfahrzeuge und Massentierhaltung –alles weg, selbst Kirchentage. Warum nicht auch die Predigt abschaffen? Es ist besser gar nicht zu predigen, als schlecht zu predigen, oder auch umgekehrt. Die alljährliche Diskussion um die Qualität der Weihnachtspredigt ist diesmal schon früh dran. Wer mag kann sich selbst auf Spurensuche begeben und unter #abkanzeln fündig werden oder im eulemagazin die Binnendebatte verfolgen. Erhellende Einsichten wird man dabei vor allem über den Level der Ambiguitätstoleranz innerhalb der evangelischen Kirche erhalten. Mehrdeutigkeiten und Unsicherheiten ertragen können ohne dabei handlungsunfähig zu werden, das könnte zu einem probaten Mittel gottesdienstlicher Gestaltung insgesamt werden. Denn was für die einen unerträgliches „Gebastel“ und „Wildwuchs“ ist, erheben andere gerade zum Programm. Dass Predigt und Gottesdienst eine Zumutung bleiben, ist in Zeiten in denen alles auf den Prüfstein muss, vielleicht sogar nützlich. Wenn es doch nur etwas einfacher wäre sich gegenseitig auszuhalten! Dafür gibt es offensichtlich kein geeignetes Mittel. Der Journalist Armin Wolf hat diese Schwierigkeit sehr treffend beschrieben…
Warum ist der heutige Tag im Kalender rot?
Das habe ich mich in der letzten Woche tatsächlich auch kurz gefragt. Das zeigt, wie wenig Feiertage ins Bewusstsein treten, wenn sie nicht arbeitsfrei sind und man sich weitgehend im nicht kirchlichen Kontext aufhält. Heute ist Buß- und Bettag ein evangelischer Feiertag, der seit 1994 kein gesetzlicher, sondern nur noch ein kirchlicher Feiertag ist. Abgeschafft wurde er zur Finanzierung der Pflegeversicherung, was allerdings überhaupt nicht geklappt hat. Schon im gleichen Jahr mussten die Beiträge erhöht werden. Wenn man der Besoldungsstelle richtig Arbeit machen will, kann man sich in einigen Bundesländern („zur Ausübung religiöser Pflichten“) von der Arbeit freistellen lassen, muss also keinen Urlaubstag nehmen, allerdings auf Lohn für diesen Tag verzichten. Es sei denn man wohnt in Sachsen dort ist der Feiertag noch gesetzlicher Feiertag…
#zurückindiezukunft
Ein kleines Gemeindehaus in einem Vorort in Frankfurt. Menschen die sich seit einigen Jahren aus dem Internet kennen treffen sich. Das Thema nennt sich „Kirche und Web“. Praktische Erfahrungen zur Webseitengestaltung und Präsenz in den neuen sozialen Medien werden vorgestellt und diskutiert. Die Form ist neu: Die Teilnehmenden sind Barcamper. Wir schreiben das Jahr 2012. Wäre der Bericht „Kirche im digitalen Wandel“ den die EKD auf ihrer diesjährigen Synode vorgestellt hat, damals bejubelt worden? Vermutlich. Immerhin wäre es ein Anfang gewesen, ein Signal, dass die Fragen, die die Teilnehmenden umtreiben, dringlich sind. Auch wenn damals schon der ein oder die andere bei sich gedacht haben könnte: So richtig verstanden hat man in Hannover nicht wohin die Reise geht, oder man will es nicht, schließlich ist eine „bottom up“ Bewegung immer bedrohlich für Institutionen. Sechs Jahre später hat die EKD erkannt, dass die digitale Büchse der Pandora geöffnet ist und versucht verzweifelt sie zu verschließen oder mitzuspielen, je nachdem auf welcher der 62 Seiten man sich gerade befindet. Sie versucht das mit Mitteln der alten Welt…
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Lobbyistin GOTT-Offenheit
Ein sperriger Titel für ein Impulspapier, gewiss. Aber der theologische Ausschuss der evangelischen Kirche im Rheinland wollte Gehör bzw. Reichweite erzielen. Zumindest das ist gelungen. Die Kritiker:innen scheinen in der Mehrzahl zumindest was die Rezeption im Internet angeht. Dabei wird oft übersehen, dass es sich um einen „Aufschlag“ zur Diskussion handelt und nicht etwa schon die Leitlinien kirchlichen Handelns festlegt. Dazu gehört eben auch der Titel, der bewusst provozieren will. Wir im Rheinland sind …
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Ist das nur virtuell?
Lange haben viele in der Kirche mit digitalen Formaten gefremdelt. Nur virtuell und nicht echt, schlecht kontrollierbar und Probleme beim Datenschutz waren nur einige der Bedenken. Digital erschien als fremde Welt. Seit Corona hat sich das geändert. Video- und Online-Gottesdienste, auch per Zoom, Podcasts und mehr Angebote in den Sozialen Medien gehören zum neuen Repertoire bei Kirchens. Uta Garbisch sprach mit Pfarrer Knut Dahl-Ruddies über Chancen und Grenzen dieser Digitalisierung.
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Ein sperriger Titel für ein Impulspapier, gewiss. Aber der theologische Ausschuss der evangelischen Kirche im Rheinland wollte Gehör bzw. Reichweite erzielen. Zumindest das ist gelungen. Die Kritiker:innen scheinen in der Mehrzahl zumindest was die Rezeption im Internet angeht. Dabei wird oft übersehen, dass es sich um einen „Aufschlag“ zur Diskussion handelt und nicht etwa schon die Leitlinien kirchlichen Handelns festlegt. Dazu gehört eben auch der Titel, der bewusst provozieren will. Wir im Rheinland sind …
Die Bikini-Kirche
Als ich gestern von einer „Bikini-Kirche“ las, dachte ich zunächst an eine Veranstaltung auf dem Kirchentag (DEKT), die ich im Programm vielleicht übersehen habe. Man übersieht ja sowieso viel im Programm und wundert sich auch nicht über Veranstaltungen die seltsam anmuten. Warum also sollte es also keine „Bikini-Kirche“ geben? Gut zwei Sekunden später dämmerte es dann aber: Das ist vielleicht doch Sexismus? Um es kurz zu machen, es ging um die neuste Veröffentlichung zur Mitglieder Entwicklung der beiden Kirchen, die erstmals eine Prognose bis 2060 wagt. In vierzig Jahren soll die Mitgliederzahl im Vergleich zu heute um gut die Hälfte gesunken sein. Schuld sei nicht der viel zitierte demographische Wandel, sonder vor allem die verstärkte Austrittswilligkeit der jüngeren Generation. Das sind -im kirchlichen Kontext- Menschen unterhalb eines Lebensalters von vierzig (!) Jahren. Wo es um „Abnehmen“ geht, ist der Bikini nicht weit. Soweit also der -zugegebener Maßen- etwas schlichte Vergleich.
Wirklich neu an der Untersuchung ist nur der betrachtete Zeitraum bis 2060…
„Digitale Kirche“ ein Missverständnis
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