Einfach bitte, bitte sagen und es geschieht. Das wäre schön. Immer. Die Erfahrung sagt aber etwas anderes. Nicht jede Bitte wird gewährt, viele werden ausgeschlagen. Das ist auch nicht anders, wenn es um die Bitte in Form eines Gebetes geht. Manch einer wird sagen: „Na, da doch erst recht! Der liebe Gott, macht doch, was er will.“ Folgen wir dem Evangelisten Johannes im Predigttext für den morgigen Sonntag kommt es allerdings ganz anders: „Wenn ihr den Vater um etwas bitten werdet in meinem Namen, wird er’s euch geben.“ (V23)
Ein riskanter Satz, der da Jesus in den Mund gelegt wird. Riskant, weil das naive Missverständnis jedweder Wunscherfüllung befeuert wird. Und riskant, weil die christologische Zuspitzung („in meinem Namen“) folgenlos überhört werden kann. Dabei ist das christliche Bittgebet, der Dreh- und Angelpunkt jeder theologischen Überlegung. Denn in diesem Gebet lassen wir uns auf die Gemeinschaft Jesu mit Gott so ein, dass wir sie zugleich an uns geschehen lassen. Beten ist daher bitten um dieses Geschehen-Lassen und staunend vor dem stehen, was Gott für mich ist und tut. Da reicht es manchmal schon zu sagen: „Bitte, Bitte, lieber Vater, der du bist…“
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