1. Weihnachtstag
Himmlische Perspektiven verheißen nicht notwendig paradiesische Zustände. Aber sie verhelfen mitunter Abstand zu bekommen und klarer zu sehen.
Im heutigen Predigttext zum ersten Weihnachtstag wird eine Außenperspektive stark gemacht, die für ein anderes Sehen wirbt.
Nicht das konkrete Kind in der Krippe, sondern dessen Einsichten in das Wort und Wesen des Vaters von dem er kommt werden erinnert.
„Gut“, wendet Ihr vielleicht ein, „nachdem die Spekulatius schon etwas vertrocknet sind, kann etwas Spekulation nicht schaden“.
Aber ist der Text damit erledigt?
Von einer Beziehung ist die Rede. Einer zwischen Vater und Sohn und in dieser einen von einer zwischen Gott und Mensch.
Diese Beziehungsgeschichte wird als Liebesgeschichte erzählt. Als eine, die keinen Anfang und kein Ende hat. Das ist keine tiefsinnige Erkenntnis, sondern eine einfache Liebeserklärung:
„Der Vater hat den Sohn lieb und in ihm uns alle.“
Wenn wieder mal von Weihnachten als „Fest der Liebe“ die Rede ist, einfach mal an diesen Satz denken und dabei froh werden.