Schnelle und einfache Antworten sind gefragt, besonders dann, wenn es kompliziert zugeht. Da mag man dem Predigttext aus dem 1.Johannes Brief mit Nachsicht begegnen, immerhin versucht er sich in der Beantwortung der Frage, wie sich Gottes Ewigkeit zu unserem Leben verhält. Da wir unser Leben nicht ohne das Vergehen von Zeit betrachten können, kommt eine Rede vom „ewigen Leben“ in Erklärungsnot. Was für die Rede von Gott als unverzichtbar erscheint, wird in der Übertragung auf den Menschen unvereinbar: Gott ist ewig, wir sind endlich. Gott ist im Himmel, der Mensch auf Erden. Hätten wir nicht gerade noch die Weihnachtsbotschaft im Ohr, dass Gott Mensch wird, würden wir dem vorbehaltlos zustimmen. So aber hören wir, dass Zeit und Ewigkeit einander nicht ablösen und auch nicht auseinander fallen. Wir hören es als Verheißung, die sich erfüllt hat und die sich im Glauben als wahr erschließt. Der Ort eines „ewigen Lebens“ ist darum dort, wo sich Bindung an den Mensch gewordenen Gott ereignet. Wer schnell und einfach antworten will, sagt dann auch Sätze wie: „Wer den Sohn hat, der hat das ewige Leben“ -auch wenn es in Wahrheit komplizierter zugeht.