Entdecke was kommt!

Entdecke was kommt!

Wenn die Kindheit zu ihrem Ende kommt herrscht Krisenzeit! Wie im Alter unserer 10-12 Jährigen, oder auch bei dem zwölfjährigen Jesus im Tempel. Irgendwann ist es da, das erste Achselhaar, lang ersehnt, oder mit Schrecken plötzlich entdeckt. Je nach dem, was der Bruder oder die Schwester dazu sagt, löst diese Entdeckung eine kleine Krise aus oder einen Glücksmoment. Noch nicht wirklich erfasst, und doch zum Greifen nah: Etwas geht zu Ende, etwas Neues kommt. Krisenzeit. Sie ahnen ja, dass sie ihrer Kindheit nichts mehr hinzufügen können. Sie ahnen an ihrer Kindheit nichts mehr ändern können. Die Kinder merken langsam, oder ahnen zumindest, dass sie ihre Kindheit jetzt verlassen werden. Sie leisten seelische Schwerstarbeit. Es ist eine Zeit, in der die Orientierung abhanden kommt. Und so schleicht sich dann und wann sogar Melancholie in die Stimmung. Das ist eine neue Erfahrung. Auch wenn die Ausbildung zu ihrem Ende kommt ahnen Jugendliche etwas davon, dass sie die Freiheit, den Aufbruch dieser Jahre nicht beliebig verlängern können, sondern Abschied nehmen müssen von der Freiheit, der Offenheit dieser Ausbidlungszeit. Sie müssen Abschied nehmen von den wunderbaren Experimenten im eigenen Lebensentwurf. Krisenzeit. Auch sie leisten seelische Schwerstarbeit. Wo soll es hin gehen? Auch jetzt gibt es melancholische Momente, aber dies mal kennt man sich in dieser Sache besser aus, weiß, dass das dazu gehört. -Wenn es gut geht. Es darf nur die Freundschaft nicht in die Brüche gehen, es darf auch kein Kummer über den Tod eines lieben Menschen dazu kommen. Dann ist die Zeit der Krise beladen, und wenn es ganz schlimm kommt, überladen.

Zacharias ist alt, so erzählt die Bibel. Auch er leistet Schwerstarbeit. Für ihn geht es schon lange um die Frage, wie das wird, dieser letzte Atemzug hier auf dieser Erde. Trifft es ihn mitten bei der Arbeit? Im Alltag? Wenn er als Priester im Tempel zu tun hat? Ihn trifft es tatsächlich mitten bei der Arbeit. Im regulären Tempeldienst. Es überrascht ihn aber etwas anderes. Ein Engel verschlägt im die Sprache. Krisenzeit. Etwas Neues beginnt. So alt und betagt Zacharias ist, so nah ihm das Sterben auf den Leib gerückt ist, so neu ist die Nachricht, die er an diesem Tag erfährt.

Gott hat das Neue vorbereitet. Es ist schon alles getan. Es gibt nichts, gar nichts, was hier zu tun wäre. Außer vielleicht: zu entdecken, was kommt.

Auf unsere Frage, wohin es geht, wohin es mit uns geht, kann uns der Alltag mitten bei der Arbeit überraschen. Uns kann die Nachricht erreichen: Wir kommen nicht zu spät. Dann mag eine Krisenzeit beladen und überladen sein mit Ängsten oder Sorgen.

Gott hat das Neue für uns schon vorbereitet und wir entdecken, was kommt.

Foto: Photo by Robert Metz on Unsplash

Der Beitrag war am 2.3.2019 auf Kirche in WDR2 zu hören. Er kann auch hier nachgehört werden:

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