foto: sxc.hu
Die Bibel ist ein gefährliches Buch mit gefährlichen Geschichten. Eine besonders gefährliche ist morgen der Predigttext. Das Gleichnis von den bösen Weinbauern ist in der Vergangenheit immer wieder als Aufforderung und Rechtfertigung zur Judenverfolgung verstanden worden. Die Erzählung lässt Raum für Missbrauch und der wurde auch genutzt. Das erschwert eine positive Aneignung, zumal die Erzählweise bei weitem nicht so kunstvoll daherkommt, wie sonst in den Gleichnissen Jesu üblich. http://www.ekir.de/url/72T Dabei ist zunächst einmal zu betonen, dass im Gleichnis die große Geduld und Gutmütigkeit Gottes herausgestellt wird. Allerdings kann diese auch ein schreckliches Ende haben. Darum ist der Ruf zur Umkehr (Buße) ebenso deutlich zu hören, wie in Jesaja 5,1-7 dem alttestamentlichen Weinberglied, das als Schriftlesung vorgesehen ist. In einer Welt in der das Töten und sinnlose Vernichten nie nachgelassen hat, ergeht der Ruf zur Umkehr weiterhin: „Lasst das Morden sein! Gott hat andere Möglichkeiten für euch bereit. Das hat er gezeigt, als er den ermordeten Jesus nicht dem Tod überlies.“ Warum also immer noch falsche Schlüsse ziehen?