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Gleicher Lohn für gleiche Arbeit. Eine Forderung, die immer wieder gestellt wird. Vor allem, wenn es um die nach wie vor unterschiedliche Bezahlung von Männern und Frauen in Unternehmen geht. Gleicher Lohn für gleiche Arbeit. Das ist gerecht, das sollte sich von selbst verstehen. Es leuchtet unmittelbar ein. Wenn im Predigttext für den morgigen Sonntag ein Gleichnis erzählt wird, das von Tagelöhnern und einem Weinbergbesitzer handelt, sollte man annehmen, dass es dort gerecht zu geht. Das tut es auch und trotzdem stellt sich Unbehagen ein. Einige Tagelöhner jedenfalls sind mit ihrer Bezahlung höchst unzufrieden, obwohl die Lohnabsprachen ganz korrekt verlaufen sind. Der Haken an der Sache: Mathematisch geht es nicht zu. Auch wer dreimal mehr gearbeitet hat, erhält nur den Lohn für einfache Arbeit. Undenkbar in einer Leistungsgesellschaft. http://www.ekir.de/url/auR Allerdings erzählt das Gleichnis keine Gewerkschaftsgeschichte, sondern eine Himmelreichsgeschichte. Deren Logik ist nicht die Mathematik, sondern die Barmherzigkeit, überfließende Barmherzigkeit: Alle Menschen erhalten ihren Lohn, unabhängig von ihrer Leistung. Nicht bedingungsloses (geistliches) Grundeinkommen, sondern (Lotto-) Gewinn für alle. Wer will auf diese „Ausschüttung“ missmutig blicken?