Mal mit dem Anfang anfangen. Die Bibel aufschlagen und beginnen zu lesen.
Wer so verfährt, stößt auf den Predigttext für den kommenden Sonntag.
Die sogenannte Schöpfungsgeschichte ist vielleicht der meistgelesene Text der ganzen Bibel. Und einer der schönsten auch.
Leider ruft er heute umgehende Abwehrreaktionen hervor, weil er unter der Fragestellung des Anfangs („Warum ist überhaupt etwas? Warum ist nicht nichts?“) gelesen wird. Dabei will er betonen: Alles ist schön geschaffen, alles in wunderbarer Abhängigkeit und gegenseitigen Angewiesenheit. Das Schöpfungswerk (die „Natur“) ist in einem wunderbaren Gleichgewicht. Und: Sie kommt ohne den Menschen aus. Der Mensch ist aus dem freien Willen Gottes geschaffen und der Schöpfung hinzugefügt.
„Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei“: Das war ein Wagnis und das entwickelte sich von allem Anfang an als eine Bedrohung der Ordnung und des Gleichgewichtes der Schöpfung.
Nichtsdestotrotz: Der Mensch ist aus Gottes Freiheit und aus seiner Liebe geworden. Er bleibt gewollt. Mehr noch: Gott will jeden Tag mit mir neu anfangen.
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