Apostelgeschichte 12, 1-12

„Wegschließen und zwar für immer.“ Das war in der Antike keine Lösung. Da wurden unliebsame Gegner schon mal schnell einen Kopf kürzer gemacht. Davon weiß der Predigttext des kommenden Sonntages aus der Apostelgeschichte Kap.12,1-12 zu berichten. Aber nicht nur das. Vielmehr geht es um eine Befreiungsaktion aus dem Knast. Petrus wird von einem Engel aus seinen Ketten befreit und so aus der Hand seines Peinigers Herodes errettet.
Was bei Petrus durchaus in Ordnung geht, und in der lukanischen Erzählung der Ausbreitung des frühen Christentums sogar zwingend erscheint, bereitet als grundsätzliches Programm immense Schwierigkeiten: Wer sich für die Öffnung von Gefängnissen einsetzt, wird -außer von Seiten der Gefangenen- wenig Zustimmung erfahren. „Wegschließen und zwar für immer“ trifft da eher den Ton, den die Massen sprechen. Deswegen hält Gott dagegen: Er setzt von Anfang an in seiner Geschichte mit den Menschen alles unter das Vorzeichen der Freiheit. Der Exodus („Auszug“ der Israeliten aus der Sklaverei) ist die alles bestimmende Erfahrung in der Geschichte Israels, auf der alle Freiheitsthematik kirchlicher Tradition fußt.
Wenn die lukanische Geschichtsdeutung an dieser Stelle eine Befreiungsgeschichte in Szene setzt, dann um zu unterstreichen, dass die gute Nachricht von Jesus Christus nicht in „Ketten“ bleiben kann, sondern unter die Leute kommen muss.

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