„Spiel nicht mit den Schmuddelkindern, sing nicht ihre Lieder!“ – das mag wohl Petrus am Anfang der Erzählung aus der Apostelgeschichte gedacht haben, die am kommenden Sonntag Predigttext für den dritten Sonntag nach Epiphanias ist. Apg.10,21-35 . Für den ersten unter den Aposteln war klar, dass der Umgang mit nicht jüdischen Menschen unrein mache. Heute müsste er sich den Vorwurf des „Rassismus“ gefallen lassen. Beinahe jedenfalls, den Petrus zeigt sich lernfähig. Eine einzige menschliche Begegnung lässt ihn umdenken, seine Erziehung vergessen. Im Lichte des Evangeliums bekommt er Klarheit: „Gott will, dass allen Menschen geholfen wird und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen“ (1.Tim.2,4) –nicht nur einige wenige Auserwählte. Oder wie es im Predigttext heißt: „Nun erfahre ich in Wahrheit, dass Gott die Person nicht ansieht; sondern in jedem Volk, wer ihn fürchtet und recht tut, der ist ihm angenehm.“ Der Apostel Paulus würde wohl ergänzen: „Spiel ruhig mit den Schmuddelkindern, sing ruhig ihre Lieder. Sing sie aber nach der neuen Melodie des Evangeliums!“