Joh 20,11-18 zum Ostersonntag

„Dich hätte ich jetzt aber nicht erkannt!“ Was uns beim vielleicht beim Einkaufen passiert, dann, wenn wir jemanden jahrelang nicht gesehen haben, oder ihn/sie gerade vor dem Frisiersalon in die Arme laufen: In der Ostererzählung des Johannesevangeliums geht es Maria Magdalena genau so. Sie hält den Auferstandenen für den Gärtner, der ihr sagen soll, wo Jesu Leichnam abgeblieben ist.
Neben einer fast banal anmutenden Alltagserfahrung lässt der Evangelist es theologisch allerdings „krachen“: Joh. 20,11-18

„Halt, ich bin in einem Zwischenzustand; ich bin zwar da, aber doch nicht so, wie ihr meint. 40 Tage werde ich noch so bei euch sein, dann aber werde ich zu meinem Vater -der auch euer Vater ist- zurückkehren. Das sollt ihr weitersagen.“

Das haben Christinnen und Christen dann auch gemacht. Sie sind losgelaufen und haben die Botschaft von der Auferweckung Jesu unter die Leute gebracht. Ohne diese Verkündigung ist Kirche nicht Kirche. Ohne Auferweckung ist christlicher Glaube leer.

Indem Gott den Gekreuzigten auferweckt, zeigt er seine schöpferische Kraft. Die Erzählung vom leeren Grab lässt sich ohne den Zusammenhang von Leiden, Kreuzigung und Auferweckung nicht erzählen. Und sie lässt sich nicht ohne uns erzählen. Ohne unsere Alltagserfahrungen und Hoffnungsgeschichten. Es ist eine inklusive Geschichte, die alle Menschen angeht. Ja mehr noch: Es ist eine Geschichte in der ich mich erkenne.
Keiner soll mehr sagen: „Da hätte ich mich jetzt aber nicht drin erkannt.“

leeres Grab
foto: sxc.hu

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