Jeremia 20,7-11a

Bin ich ein Prophet? Diese Frage, flapsig in die Runde geworfen wenn ein Blick in die Zukunft geworfen werden soll, hätte der Prophet sicher mit: „Zum Glück nicht!“ beantwortet.
Er hatte es schlichtweg satt diesen „Job“ machen zu müssen. Denn er hat am eigenen Leib erfahren müssen: Ein Prophet ist kein „Vorhersager“, ein Prophet ist ein „Hervorsager“. Und da die Botschaft, die er hervorzusagen hat, keine angenehme ist, sondern eine, die denkbar schlechte Nachrichten bringt (den Untergang der staatlichen Existenz Israels), zieht er den Zorn seiner Mitmenschen auf sich.
Jeremia ist so weit gegangen nicht nur mit seinem Auftrag Schluss zu machen, sondern sogar mit seinem Leben. Diese Entscheidung bringt er im Predigttext für den kommenden Sonntag vor Gott. Was die Wortwahl betrifft, könnte man sagen, er wirft sie ihm vor die Füße: „Da. Nimm. Mach weiter, aber ohne mich!“
Überraschend dann die Wendung, die eintritt, und die auch ähnlich in den Klagepsalmen zu beobachten ist: „Aber der HERR ist bei mir wie ein starker Held“ (V11).

Wenn Gott uns etwas zumutet, dürfen wir ruhig mal die Tür zuschmeißen.
Er macht sie schon ganz sachte wieder für uns auf.

offen Tür
foto:sxc.hu

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