Vom Kind infiziert?

Da erhalte ich vom Oberkirchenrat D. und dem Präses der rheinischen Landeskirche ein weihnachtliches Schreiben, dass in Form einer „Informationsbroschüre“ zum Konfirmandenunterricht gehalten ist oder in der neue Kirchengesetze ihre Verlautbarung finden. Bei ungefähr 2000 PfarrerInen im Rheinland mag das ein Tribut an die Kosten sein.
Aber was ich das lese verschlägt mir die Sprache!

Es ist von einem Kind die Rede, das „nach wie vor die Kraft besitzt, Menschen zu infizieren“.

Nun möchten die meisten Menschen, gerade in dieser „weihnachtsmarktlastigen“ Zeit gar nicht infiziert werden. Und dieses Kind besitzt nun die Chuzpe -respektive Dynamis- es trotzdem zu vollbringen?

Nun, ich nehme an, die Wortwahl des Infektes will gewiss provozieren. Das wollen die Rheinländer ja meistens! Aber hier geht der virale Schuss doch nach hinten los. Denn es geht weiter mit der Bemerkung: „Damit muss man -Gott sei Dank- bei diesem Weihnachtsgeschenk rechnen.“

SORRY! „Gott sei Dank“ erfreue ich mich im Moment noch mäßiger Gesundheit und es wäre im Interesse meines Dienstgebers, dass das auch bis zum 2.1.2011 so bleibt. Ich möchte gar nicht infiziert werden! Weder von diesem Kind noch von sonst einem Infizierten!

Es mag ja sein, dass ich das im Augenblick -angesichts der leichten jahreszeitlichen Mehrbelastung- zu eng sehe, aber solche mißverständliche Rede sollte doch tunlichst vermieden werden.

Passend zum infizierten Kind gestaltet sich nun ein schmuckloser Holzschnitt von Martin Schongauer, der freilich mehr an ein infiziertes als ein infizierendes Kind denken lässt:
Holzschnitt Jesus Kind Weihnachten
Da gibt es wie immer nur eines: Besser machen.

1 Kommentar zu “Vom Kind infiziert?

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