Die Klage über den Zustand „der Kirche“ (oder auch die Zustände „der Gesellschaft“) reißt nicht ab. Immer wieder stößt man auf Sätze wie: „Es fehlt eine moralische Instanz, die in einer komplexen Welt Leitlinien vorgibt.“
Der Predigttext für den kommenden Sonntag aus dem Lukasevangelium http://www.ekir.de/url/KQP macht deutlich:
Jesus will so eine moralische Instanz nicht sein. Seine Botschaft verhält sich quer zur gängigen Deutung von Erlaubtem und Verbotenem.
Der kleine Mann, soll herunter vom Baum.
Nichts muss er vorweisen. Keine Vorleistung.
Im Gegenteil, jeder kannte seine Verstrickung in den Handel mit der Bestechlichkeit.
Auch Buße fordert Jesus nicht.
Was zu sagen ist, das geschieht. Sie kehren ein. Eine Provokation für alle Hüter moralischer Instanzen.
Zuerst kommt das Evangelium. Mit Moral-Predigten steigt keiner vom Baum, selbst Katzen nicht.
Die Liebe allein bringt es. Und diese Liebe gibt.
Sie nimmt nichts, aber sie befreit zu geben. Wenn es nötig ist vierfach.