„Keiner fällt ins Nichts. Setzt euer Vertrauen auf Gott. Er bringt durch den Tod ans Ziel. Nichts kann aus seiner Hand reißen.“ So soll der Predigttext für den kommenden Sonntag aus der Offenbarung Kapitel 2,8-11 klingen.
Dass sich beim ersten Lesen ein anderer Eindruck ergibt, ist der Situation geschuldet in die der Text spricht: Die Adressaten waren ein kleines Häufchen am Rande der damaligen Gesellschaft. Die neu gegründete Stadt war reich, denn der Handel florierte. Die Christengemeinde aber war arm. Zudem stellte sich in der multireligiösen Umwelt die Frage nach dem eigenen Profil:
Was genau heisst es, zu „Christus zu gehören“, „christlich“ zu leben?
Zwischen Anpassung und Abgrenzung liegen Hürden, die genommen werden wollen und die oft schwierig genug zu nehmen sind. „Da kann man nichts machen“, lautet mitunter die mutlose Antwort.
„Doch, man kann!“ sagt uns der Predigttext. Sogar, dann, wenn es ausweglos scheint. Wenn am Lebensende unsere Bekannten oder Freunde mehr oder wenig mitleidig die Schultern zucken. Gerade dann. Man kann immer etwas machen, weil Jesus keinen Spaziergang durchs Leben gemacht hat. Er hat Ausweglosigkeit bis zur letzten Konsequenz ertragen. Deshalb weiß er ein Lied für die Verzweifelten und Mutlosen zu singen.
Es ist das Lied der Freude über Gott, die lebendig macht, was gestorben war. Die Hoffnung schenkt, wenn Verzweiflung plagt. Ihr gehört zu IHM. Ihr seid Christen. Macht was draus.