Galater 2,16-21

Den Predigttext für den kommenden Sonntag findet ihr im Galaterbrief Kapitel 2,16-21:

„Mein Haus, mein Auto, meine Yacht“ – das Hohe Lied der eigenen Leistung gehört geradezu zum kanonischen Grundbestand des modernen Menschen.
Wenn nun jemand daher kommt und sagt: „Ich lebe, doch ein anderer lebt in mir“, muss er bestenfalls damit rechnen als ein armes Würstchen betrachtet zu werden, das ge-lebt wird. Oder sich die Frage gefallen lassen: „Wie jetzt? Zombie, oder was?“
Was der Apostel Paulus hier skizziert, nennen Theologen „Rechtfertigungslehre“: Nicht die Erfüllung des (durch Mose gegebenen) Gesetztes, sondern der Glaube an den auferstandenen Christus befreit Menschen.
Freiheit nicht durch eigenes Tun, sondern durch Gott geschenkten Glauben, das ist das entscheidend Neue.
Martin Luther, als Wiederentdecker dieses Zusammenhangs, ist für manche der erste „moderne Mensch“, weil er seine eigenen gewonnenen Einsichten höher bewertete als die Lehrmeinung der Tradition. Nun muss es nicht mehr heissen: „Mein Haus, mein Auto, meine Yacht…“, sondern: Durch Christus, bin ich, was ich bin: Nämlich ein freier Mensch, der sich nicht selbst erfinden muss, weil er von Gott bereits gefunden ist.
Das Bekenntnis „Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir“ bewahrt davor, die Autonomie absolut zu setzen und lässt mich trotzdem sagen: „Ich bin ich und das ist auch gut so.“

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