„Wunder gibt es immer wieder, heute oder morgen können sie geschehn…“
Wer den Predigttext zum kommenden Sonntag aus der Apostelgeschichte Kapitel 3,1-10 http://ekir.de/url/ULQ liest und dabei an Katja Ebstein denken muss, gehört zu denen, deren prägende Erinnerungen in die 70er Jahre reichen. Das kann nicht nur der geübte WDR4 Hörer trällern.
Aber wer Wunder tatsächlich erlebt, dem verschlägt es die Sprache. Es zeigt sich, dass wir doch selten damit rechnen. Zum Wunder gehört das wundern.
Wir reagieren mit „Verwunderung und Entsetzen“ (V.10) oder wenigstens mit dezent zurückhaltender Skepsis.
Nicht auszuschließen, dass uns am Sonntag von den Kanzeln der Ruf erreicht, „Gott doch mehr zuzutrauen, als wir meinen“, oder es Petrus und Johannes gleich zu tun, nämlich von „Gott alles zu erwarten“.
Liest man den Abschnitt bis V25 zu Ende, kann man und frau zu der Erkenntnis gelangen: Es geht nicht allein um Wunder.
Das Thema „Heilung“ und „Heil“ bleibt auch der nachösterlichen Gemeinde aufgegeben:
„Die Sache Jesu geht weiter“ (Willi Marxen 1976).
Auch wenn das sicherlich verkürzt daherkommt und ergänzungsbedürftig ist. Heute, in Zeiten von Inklusion (Integration) geht es noch um mehr. Die Eindimensionalität der Einteilung in „Gesunde“ (=Helfende) und „Kranke“ (=Hilfe Empfänger) wird durchbrochen zugunsten des gemeinsamen Lobes dessen, der Wunder tut und der „Jesus auferweckt hat von den Toten“ (V15).