Keine Stimme für die Jugend

(k)eine Stimme für die Jugend Bald tagt wieder die Landessynode der evangelischen Kirche im Rheinland. Da ist es gut, man hat Stimmrecht. Den Verlauf kann man zwar auch von der Tribüne verfolgen, aber mitreden dürfen nur ordentliche Mitglieder. Bisher war die evangelische Jugend im Rheinland mit zwei stimmberechtigten Mitgliedern vertreten. In Zukunft soll es nur noch ein stimmberechtigtes Mitglied von Seiten der Jugend auf der Synode geben und auch eine weitere beratende Stimme soll es nicht mehr geben.
Aus diesem Grund hat sich die Initiative (k)eine Stimme für die Jugend zusammengetan und auf Facebook eine Gruppe gegründet. Ein dort veröffentlichter Musterbrief wird auch öfter an die Chronik der Facebook Seite der rheinischen Kirche gepostet.
Die Erregung ist groß. Wer sie berechtigt findet kann einen Musterbrief kopieren und an die Kirchenleitung schicken. Den Brief findet ihr am Ende dieses Artikels.

Alles in allem ein gutes Beispiel für den Einsatz von Social Media in der Kirche. So kann recht schnell Aufmerksamkeit erzeugt werden und auch die Plattform für einen Dialog ist gegeben.
(Zur Landessynode 2013 der ekir in Bad Neuneahr gibt übrigens es zum ersten mal eine Diskussionsgruppe auf Facebook, mal sehen, wie diese Neuerung angenommen wird.)

Nur sollte beachtet werden, dass die Entscheidungsträger selbst diese Form der Kommunikation gerade erst beginnen wahrzunehmen. Es kann also nicht schaden, und unter Umständen sogar sinnvoller sein, sein Anliegen per Mail oder sogar auf brieflichem Wege der Kirchenleitung zukommen zu lassen, als es noch einmal an die Facebook Chronik der ekir Seite zu posten.
Immerhin hat Oberkirchenrat Klaus Eberl auch über Facebook geantwortet, also lassen 😉
Auch diesen Text findet ihr nachfolgend.

Sehr geehrte Damen und Herren,
Liebe Schwestern und Brüder,

Mit großem Bedauern habe ich gehört, dass Sie der Evangelischen Jugend im Rheinland (EJiR) einen Stimmberechtigten und einen beratenden Sitz in der Landessynode entzogen haben.
Ich sehe darin eine symbolische Abwertung der Arbeit die die Evangelische Jugend in den Gemeinden von Emmerich bis Saarbrücken jeden Tag leistet. Sei es die offene Tür, die Pfadfinderarbeit VCP, die Segelfreizeit, der CVJM, die Kinderbibelwoche, oder einfach nur die Helfende Hand und das Ohr das zuhört.
Für diese Arbeit ist viel Engagement nötig, Engagement das die EJiR auch gerne einbringt, wenn es auf der Landessynode darum geht an der Zukunft unserer Kirche zu bauen, denn Jugend ist Gegenwart und Zukunft der Kirche.
Weiter bin ich der Meinung, dass einer der größten Jugendverbände in NRW, Rheinland-Pfalz und dem Saarland, in dem von SchülerInnen über Auszubildene bis hin Studierenden aktiv sind und der von der Jugendkirche bis zur Jugendsozialarbeit ein breites Arbeitsfeld vertritt, auch in seiner eigenen Kirche mit Gewicht vertreten sein sollte.
Da junge Menschen kaum die Möglichkeit haben in einem langwierigen Prozesse vom Presbyterium über die Kreissynode in die Landessynode gewählt zu werden, ist es wichtig, dass sie hier direkt über die Delegation der EJiR vertreten werden.

Daher bitte ich Sie, Ihre Entscheidung der EJiR zwei Sitze auf der Landessynode zu entziehen zurück zu nehmen und zur vorher bewährten Praxis zurück zu kehren.

Mit freundlichen Grüßen,

Hier die Stellungnahme der Kirchenleitung, von Klaus Eberl:

„Die Kirchenordnung legt die Zusammensetzung der Landessynode fest. Leider war keine weitere Berufung möglich, denn die Kirchenleitung kann höchstens 20 Personen in die Landessynode berufen. Bei den berufenen Mitgliedern der Synode handelt es sich nicht um feste Plätze für bestimmte Gruppen und Arbeitsfelder. Vielmehr soll ein möglichst breites Spektrum der Landeskirche abgebildet werden.

Dass nur ein stimmberechtigtes Mitglied der Evangelischen Jugend neben den Gästen der Jungen Generation berufen wurde, kann nicht als Zeichen mangelnder Wertschätzung aufgefasst werden. Im Gegenteil: Der Kirchenleitung ist bewusst, dass die Jugenddelegierten stets wichtige Beiträge für die synodalen Debatten geliefert haben. Deshalb sind inzwischen auch einige frühere Vertreterinnen und Vertreter der Evangelischen Jugend als Delegierte ihrer Kreissynoden berufen worden.

Insgesamt ist die Landessynode deutlich ‚jünger’ geworden. Das ist auch ein Verdienst der beharrlichen Forderungen der Evangelischen Jugend und des Klartext-Prozesses.“

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