Zum Glück bekommen auch Pfarrerinnen und Pfarrer die Zeitschrift ekir.info zugestellt. Eigentlich ist sie für Presbyterinnen und Presbyter gedacht. Kein schlechter Service für diese informiert zu bleiben oder zu werden. Bemerkenswert finde ich ein Interview mit der Vizepräses der rheinischen Kirche Petra Boss-Huber. Unter dem Titel „Damit die Kirche im Dorf bleibt“ ist u.a. zu lesen:
„Frage: Wird die Kirche im Dorf bleiben?
Bosse-Huber: Das ist unser Ziel. Es soll nicht auch noch im Pfarrhaus das Licht ausgehen…“
Unter Kirche im Aufbruch hatte ich eigentlich wirklich Aufbruch verstanden und nicht Neubelebung des protestantischen Kirchenbegriffs aus dem 19. Jahrhunderts (und auch nicht die Neuauflage irgendwelcher church-grow Programme aus den 1980er Jahren). „Kirche“ = „Pfarrhaus“? Selbst wenn das eine Verkürzung des Interviews sein sollte, bezeichnend ist doch das das Pfarrhaus als Erstes in den Blick kommt.
Wenn es hieße: „Wir wollen nicht, dass in den Landgemeinden das Licht auch noch in den Kirchen ausgeht“, wäre das verständlich, aber die (unreflektierte?) Gleichsetzung von „Kirche“ und „Pfarrhaus“ ist bedenklich. Mich beschleicht der Verdacht Frau Bosse-Huber ist im „Reformstress“. Manchmal soll man in solchen Situationen den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen.
Habe gerade ein Buch von Isolde Karle bestellt: „Kirche im Reformstress“, ich könnte mir vorstellen, dass das in der landeskirchlichen Bibliothek durchaus seine Berechtigung hätte. Und statt der Parole „Wachsen gegen den Trend“ würde ich eher dem „Plädoyer für unvollkommene Gemeinden“ folgen wollen.
Mose, die Propheten und Könige und auch Jesus selbst waren ja auch alles andere als „Best in Class“!
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