Im Reformations-Truck nach Ohio
Wehmütig schaut Sabine B. aus dem Fenster ihres Büros nach Süden. Gerne wäre sie im Land mit den herrlichen Zwiebel-Kirchtürmen in Bayern. Wenn sie auf das Dach ihres Pfarrhauses steigt, kann sie bei gutem Wetter den Drachenfels sehen und doch träumt sie von einer Pfarrstelle am Chiemsee. Ob die Rheinländerin (48) sich auf dem dortigen kirchlichen Parkett zurechtfinden würde ist alles andere als ausgemacht, schließlich gehen die protestantischen Traditionen in deutschen Landen alles andere als synchron. Den meisten Kirchenleitungen gefällt das, sie schätzen produits reginaux, nicht nur bei Käse und Wein. Es scheint so, als könnte sich das in Zeiten, da über eine digitale Kirche nachgedacht wird, als Nachteil erweisen. Denn die Koordinierung an welchen Stellen über das Thema nachgedacht wird stockt und zwar merklich. Seit der EKD-Synode 2014 (Kommunikation des Evangeliums in der digitalen Gesellschaft) hat sich wenig getan. Als das die Jugend-Deligierten auf der Synode im letzten Jahr anmerkten, wurde das Thema in den –Achtung!- Zukunftsausschuß verwiesen. Soweit so schlecht, zeigt es doch wie wenig eine Kirche, die immer betont „nahe bei den Menschen“ sein zu wollen, wirklich bei den Menschen ist. Es darf vermutet werden, dass in den einzelnen Landeskirchen sehr unterschiedliche Einschätzungen zu diesem Thema vorliegen, ein Umstand, der zur Normalität im Umgang miteinander geworden ist. Ein ranghoher EKD-Vertreter bezeichnete kürzlich bei einer Veranstaltung ganz in der Nähe des Drachenfelses, die Ordinationspraxis der dortigen Landeskirche als „chaotisch“…
Luther-Kondome: So geht’s auch nicht!
Freitags in der Kneipe. Mann trinkt Kölsch, Rheinland halt, nicht Düsseldorf. Ab Mitternacht fällt auf, dass der Pfarrer auch noch in der Runde sitz. Also Themenwechsel: Vom Kölsch, zu Kirche, von Kirche zu katholisch, von katholisch zu Kondom. Ein Grund, warum ich selten in die Kneipe gehe, denn leider ändert auch die Biersorte nichts am Gesprächsverlauf. Bald könnte das anders werden, denn die Evangelische Kirche im Rheinland (ekir.de) hat sich entschlossen Kondome aus dem Verkehr zu ziehen. Offenbar schmeckten die Luthergummis nicht jedem. Demnächst sitzen wir also beim Alt-Bier und diskutieren über Presbyterium, Präses und Präservative. Offenbar will die rheinische Kirche es so, denn gestern hat sie ein Video hoch geladen das nun auf YouTube steht. Einen Streisand-Effekt fürchtet sie offenbar nicht, es sei denn, sie wüsste nicht was das ist, oder aber der OKR (Oberkirchenrat) wollte es so, gegen besseres Wissen seiner Abteilung Kommunikation-Internet. Doch zum Video selber: Es lohnt sich tatsächlich bis zu Ende zu schauen und den Ton einzuschalten, denn Untertitel fehlen…
Socken, und Bonbons -Protestantismus für Kinder
Ob Peter Hintze an der Einführung der Luthersocken („Deutsche Luthersocke – ‚Hier stehe ich. Ich kann nicht anders.’Gr. 23-26, Kinder; rubinrot, türkis; EUR…
SEO und Ethik
Kaum jemand wird bestreiten wollen, dass es schon einmal besserer Zeiten für die Kirchen gab. Der Skandal um Holocaust-Leugnung und sexuellen Missbrauch hat…
Helloluther!
So mancher evangelische Christ würde am 31.10 am liebsten wohl auch die Kürbissuppe verbieten. Seit sich das „Gruselfest“ in den letzten zehn Jahren…
Keine Gnade? (Röm.3,23-24) Predigt
Er kniet am Boden. Vollkommen durchnäßt . Es ist dunkel und regnet in Strömen. Sein Gesicht ist verzerrt, die Augen geschlossen. An seinem…
Amos und die Pflegeversicherung (Predigt über Amos 5)
Amosbuch 5. Kapitel die Verse 21-24: „Ich bin euren Feiertagen gram und verachte sie und mag eure Versammlungen nicht riechen. Und wenn ihr…
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