So mancher evangelische Christ würde am 31.10 am liebsten wohl auch die Kürbissuppe verbieten. Seit sich das „Gruselfest“ in den letzten zehn Jahren immer mehr zum Kassenschlager entwickelt hat, radikalisiert sich die Debatte um den Brauch zunehmend. Seit diesem Jahr gebe ich mich geschlagen! Man kann eben keine Kürbisse an Kirchentüren nageln, und falls es doch gelingen sollte: leuchten werden sie davon immer noch nicht! Das heisst aber doch lange noch nicht, dass damit inhaltlich irgendetwas beschrieben wäre. Vielleicht müssten wir Evangelische so kreativ sein und das Thema „Ewigkeit“ nicht nur am „Totensonntag“, sondern auch am Reformationstag zur Sprache bringen? 2007 in der Evangelischen Kirchengemeinde Eppelheim wurde ein Jugendgottesdienst gefeiert zu Helloween und dem Reformationstag! Und die Churchnight wird ja auch immer bekannter. Die mittlerweile auch überaus bekannten Lutherbonbons sind zwar witzig gemeint (hoffentlich!) kommen aber weniger süß als vielmehr „moralin-sauer“ rüber. Heiko hat auf evangelisch.de einen schönen Artikel dazu verfasst, daran hätte Luther bestimmt seine Freude gehabt. Und für alle die dem nicht meinen zustimmen zu können (und im „seinem“ Jahr sei das erlaubt anzumerken): Melanchton hätte daran gar keinen Spass gehabt. Der wäre lieber zu dieser Veranstaltung gegangen! Bei uns gibt´s an der Tür etwas Süßes (ohne Konterfei). Zum Kürbisschnitzen sind die Kinder in diesem Jahr nicht gekommen. Ist mir auch ganz recht: Im letzten Jahr leuchteten die Kürbisse soweit, dass auf der Kirchturmwand (wir wohnen im Pfarrhaus!!) die Schatten zu sehen waren. Ich fand´s eher lustig. Aber es gab bestimmt auch einige Melanchtonanhänger. Nur während des Gottesdienstes bleibt die Pfarrhaustür geschlossen. Prioritäten müssen sein!
Aber: Spassbremsen gibt´s genug.
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