Der Verrat

Der Verrat kommt verkappt daher. Ist er meisterlich, kommt er als Liebe mit einem Kuss. Er macht es sich nicht leicht. Er ist angespannt, denn es geht ihm um alles. Und alles, das ist er selbst. Überzeugungen sind für ihn ein Luxus für diejenigen, die jenseits der Seitenauslinie stehen. Er aber will spielen und vor allem gewinnen. Die Niederlage ist sein Feind. Sieht er sie kommen, zieht er sich zurück und sucht sich einen neuen Koalitionär, der Erfolg verspricht. Der Verrat kann jederzeit seine Hände in Unschuld waschen, denn er entscheidet nichts. Sind Ergebnisse gelungen, verkauft er sie als die seinigen. Ansonsten verkauft er sogar seine Seele für ein paar Silbergroschen. Der Verrat fordert unablässig Vertrauen ein. Er weiß um die Macht dieser Währung, darum strebt er nach Ämtern und Posten, die ihn als vertrauenswürdig erscheinen lassen. So sitzt er mit am Tisch, trinkt Wein, isst Brot und speist dennoch nur sich selbst. Statt Füße zu waschen, fordert er sauberes Wasser und die Reinheit der anderen. Dabei ist ihm nur die Lüge heilig. Er weiß: die Lüge nützt, denn sie zerstört. Wo Zerstörung herrscht, fühlt der Verrat sich wohl. Im Chaos ist er in seinem Element.

Es scheint, als habe der Verrat gewonnen und nichts und niemand neben ihm etwas zu sagen.

Halte das aus, Kirche! Komme mir nicht mit einem „Dennoch“.

 

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