Es gibt sie nicht oft, aber es gibt sie. Missverständnisse biblischer Sätze, oder besser gesagt Missinterpretation biblischer Aussagen. Beim Predigttext für den kommenden Sonntag aus dem Johannes Evangelium haben wir es mit einer sehr prominenten Fehldeutung zu tun: http://www.ekir.de/url/5gq
„Niemand hat größere Liebe als die, dass er sein Leben lässt für seine Freunde“.
Dieser Satz ist noch heute auf Gedenktafeln für Gefallene im Ersten Weltkrieg zu lesen. Der Tod für das Vaterland und der Opfertod Jesu werden so parallelisiert; zu Unrecht. Darauf hat einst der Theologe Günther Dehn hingewiesen. Sein schlichter Hinweis (1928) verhinderte für lange Zeit seine Berufung zum Professor für Praktische Theologie. http://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%BCnther_Dehn
Dabei hätte ein Blick auf den vorangehenden V 12 genügt zur Verdeutlichung: „Das ist mein Gebot, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch liebe“.
Diese Liebe fällt nicht ruhmreich im Kampf, sondern überwindet Fronten und Gräben. Deine Liebe, Mensch, hat Grenzen, aber: Gott ist die Liebe (1. Joh 4,16).