Heute war die aktive Sterbehilfe Thema in der Sendung. Gäste waren u.a. Bischof Mixa, Frau Göhring-Eckhard , Oswald Kolle und Roger Kusch. Das versprach eine interessante Debatte. Das erste Wort hatte der katholische Bischof, der in üblich klausulierten Formulierungen und Distinktionen über die Nicht-Möglichkeit des Suizides fabulierte und dabei auch auf “Sünde“ zu sprechen kam.
Das allerdings kam bei der Moderatorin inhaltlich überhaupt nicht an, was sie damit zu kaschieren versuchte, dass sie z.B. Oskar Kolle fragte: “Überzeugt sie so ein Konzept von Sünde?“ Das war natürlich eine Steilvorlage.
Das bemerkenswerte dabei ist das offenbare Unvermögen kirchlichen Sprechens in die doch immerhin geduldig lauschende Zuhörerschaft.
Dabei bietet die Theologie doch einiges an Übersetzungsleistungen des Begriffes an: im Moment könnte vielleicht “Entfremdung“ oder “Hybris“ in die Diskussionn gebracht werden? Oder auch Luthers Rede vom homo incurvatus hätte in das Thema der Sendung gepasst.
Punkten konnte immerhin die evangelische Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages. Die setzte am Ende der Sendung sogar den Egomanen Dr. Kusch matt, als es um sein Honorar für die Ermöglichung des geleiteten Suizides ging.
(Nachtrag vom 16.1.2009: Hier noch ein interessantes Interview mit Anne Will zur Themenauswahl der Sendung. Nachzulesen in der FAZ)