Wenn man richtig provozieren will muss das Kreuz als christliches Symbol herhalten. Neuerdings macht ein gekreuzigter Frosch von sich reden. Der kann sich rühmen, dass auch Madonna in die heftige Kritik geraten ist, als sie sich 2006 in ihrer „Confessions“ Show als Gekreuzigte inszenierte. Ich kann die Aufregung nicht verstehen. Viel schlimmer wäre es, wenn das Kreuz nicht mehr von der Kunst als Zeichen (Signum, Symbol, Index) benutzt würde. Gerade der Gebrauch (Praxis) zeigt, dass „es“ (noch!) funktioniert.
Darüber sollte „die Kirche“ sich eigentlich (noch) freuen. Dass diese Freude vielleicht nicht mehr lange Bestand hat ist am europäischen Rechtshimmel abzusehen. Jan Pehrke hat dazu einen gut recherchierten Artikel geschrieben.
Allerdings bleibt zu bedenken, ob das „abhängen“ von Kreuzen wirklich weiterführt. Viel interessanter ist doch die Frage, was stattdessen „aufgehängt“ werden soll. Eine Deutschland-Flagge z.B. wäre ebenso mißverständlich wie ein Kreuz.
Welcher Bezugsrahmen in einer modernen, freien, demokratischen und multi-religiösen gilt, ist vielleicht noch auszumachen. Womit/Wodurch er sich aber „abbilden“ oder „symbolisieren“ lässt, ist fraglich. Nur eins ist sicher: Ohne Symbole wird es nicht gehen.