Das Luther-Mem

Da stehst du nun, du kleines Männchen. Putzig in Plastik auf jedem Schrank derer, die predigen von den Kanzeln, dass das Wort Fleisch geworden sei.
Fleisch!
Nicht eingeschweißt in Folie; portionsgerecht verpackt, häppchengleich.
Das hätte dir nicht gepasst, der du gerne trankest und aßest und aus dessen Arsch gern ein fröhlicher Furz quwoll.
Quell des Lebens nach dem der Hirsch lechzt.
Stern auf den ich schaue, Fels auf dem ich steh…

Das wolltest du, dass wir es sehen und uns freuen an IHM, der alle Wunder tut und alle Wunden heilt.
Kein Hansa Plast auf aufgeschürfter Haut, welches verdeckt das Blut das wir trinken und Fleisch, das wir essen:
„Hoc est corpus meum“ in Zeit und Ewigkeit. Für Kinder unter drei Jahren nicht geeignet. Erstickungsgefahr!
Da stehst du nun und kannst nicht anders als durch Blister gedrückt auf die Reise zu gehen.
Ausverkauft nach 72 Stunden. Mit Bonbons und Socken im Gepäck, die deinen Namen tragen.
Das mit „sub contraio specie“ hattest du dir anders vorgestellt.

Wenngleich: Der Kirchenmann als Kinderspielzeug ist ebenso absurd wie ein Gott am Kreuz.
Der irdisch schauende Gaffer sieht die Torheit hier wie da. Während der Glaubende aber im Kreuz Gottes Kraft zur Rettung erblickt, bleibt beim Blick auf das Püppchen nur die Schwachheit.
Ach hätten sie dich doch wenigstens nackt gelassen, dich armen stinkenden Madensack. Denn im nackten Glauben an Sein Erbarmen wäre wenigstens die Verborgenheit Gottes offenbar.
Stattdessen: Eindeutigkeit für jedes Kind.

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