Über die EKD erreichte alle Pfarrer/innen der evangelischen Kirche im Rheinland heute ein Fürbittengebet.
Und auf reformiert-info.de findet sich ein Eingangsgebet von Sylvia Bukowski, Pfarrerin, Wuppertal.
Beides sei euch hier empfohlen:
Gott im Himmel,
wir wissen nicht, was wir beten sollen:
So viele Leben,
so viele Welten und Gewissheiten
sind zerstört worden
durch die 3fache Katastrophe in Japan.
Wir starren gebannt auf die Bilder des Grauens,
wir hören erregt,
wie sich die Lage immer mehr zuspitzt
und suchen Worte für das,
was das alles bei uns auslöst.
Dabei können wir hier kaum ahnen,
wie es ist,
alles verloren zu haben,
was einem einmal Heimat war,
nicht zu wissen,
wie die Menschen gestorben sind,
die man liebhatte,
und selbst noch jahrzehntelang
bedroht zu bleiben
durch das heimtückische Gift
atomarer Strahlung.
Wir wünschen den Betroffenen,
dass sie die Kraft zum Leben behalten
und nicht untergehen in Trauer und Angst.
Aber wir denken auch an uns
und sorgen uns um unsere Kinder.
Wir kennen unsere Verantwortung für deren Zukunft,
aber lassen uns oft treiben
von egoistischer Trägheit und Resignation.
Gott, wir wissen nicht,
was wir beten sollen,
ja, manchmal wissen wir nicht einmal,
ob Beten noch Sinn hat.
Dein heiliger Geist helfe unserer Schwachheit auf
und bewege dich mit unaussprechlichem Seufzen
zum Erbarmen mit unserer
aus allen Fugen geratenen Welt.
Sylvia Bukowski, Pfarrerin, Wuppertal
Du Gott des Lebens, in unserem Erschrecken und mit unseren Sorgen wenden wir uns zu dir. Bilder der Todesflut und der Zerstörung gehen uns nach, Ängste vor einer atomaren Verseuchung treiben uns um. Wo warst Du, Gott, als das Chaos in Deine gute Schöpfung einbrach?
Du Gott des Lebens, wir bitten dich für alle vom Unglück betroffenen Menschen, denen der Boden unter den Füßen wegbrach, die mit knapper Not davonkamen, deren Zukunft ungewiss ist. Wir bitten dich für die, die ihrer Heimat beraubt wurden, die verzweifelt nach ihren Familien und ihren Freunden suchen, die um ihre Lieben trauern. Gib ihnen Kraft für die naheliegenden Aufgaben, und lass sie an ihrem Schicksal nicht verzagen.
Du Gott des Lebens, wir kommen heute zu dir mit unserer Sorge angesichts zerstörter Atomreaktoren. Wir bitten für alle, die zu retten und zu helfen versuchen: Schenke ihnen Geistesgegenwart und Kraft. Stehe den Verantwortlichen bei, dass sie die richtigen Entscheidungen treffen und die Risiken recht einschätzen. Hilf, dass die Gefährdeten Schutz finden und dass die tödliche Strahlung eingedämmt werden kann.
Du Gott des Lebens, dir vertrauen wir uns an. Du hast das Leben erschaffen und den Tod besiegt. Auf dich hoffen wir in unserer Sorge und unserer Angst. Erhöre unser Rufen und nimm unser Bitten barmherzig an.