Die NSA hat sowieso unsere Daten…

… so oder ähnlich tönt es einem bisweilen entgegen, wenn man dieser Tage Argumente für die Datensouveränität liefert. Ein Beispiel: In einer Facebook Gruppe, die sich mit Kirche und Social Media beschäftigt tauchte die Frage auf, ob sich (für private Zwecke) nicht der Kalender von Google anbieten würde. Ich bin äußerst skeptisch, was die Einträge privater Daten in diesen Kalender angeht. Meistens fallen in diesem Bereich personenbezogene Daten an, die man/frau nicht gerade mit anderen teilen möchte. Abgesehen davon, dass der Besuch beim Kieferorthopäden kein weltbewegendes Ereignis ist, möchte ich dennoch nicht, dass jemand drittes weiß, welcher meiner Kinder zu einer bestimmten Uhrzeit außer Haus ist. Spätestens bei Einträgen von Geburtstagen -wohl meistens mit Klarnamen und vielleicht sogar noch der Handynummer- dürfte offensichtlich sein, dass diese Daten bei Dritten nichts zu suchen haben.

Anders verhält es sich mit öffentlichen Daten. Ich kenne Kirchengemeinden, die ihre Raumplanung mit dem Google Kalender bewältigen und teilweise sogar auf der Webseite ihrer Gemeinde veröffentlichen. Für diese Anwendung macht die googleeigene Anwendung durchaus Sinn. Als persönlicher, oder auch pfarramtlicher Kalender dagegen nicht. Entweder frau/man benutzt weiterhin einen Papier Kalender, oder die Installation eines eigenen Kalenderservers leistet Abhilfe.
Da ich mich gerne als „Mausschubser“ bezeichne, möchte ich auch anderen Zeitgenossen Mut zum eigenen Kalenderserver machen. Am einfachsten geht das dort, wo schon ein Computer der Marke mit dem Apfel drauf steht. Seit neustem ist das Betriebssystem kostenlos, da bietet es sich an das gesparte Geld in die Server-Variante zu investieren. Das kostet keine zwanzig Euro und die Installation ist wirklich kein Hexenwerk. Von den vielen anderen Möglichkeiten, die mit erworben wurden, kann frau/man ja die Finger lassen.

Der wirkliche Mehrwert eines serverbasierten Kalenders zeigt sich selbstverständlich erst, wenn andere Geräte im Haushalt mit diesem Server synchronisiert werden sollen. Und das tat der iCal-Server von Apple wirklich ausgezeichnet. Einmal ein Termin eingetragen, ob Desktop, Macbook, iPhone oder iPad, beim Aufklappen im heimischen WLAN wird zuverlässig synchronisiert. Vorausgesetzt der Server ist eingeschaltet. Seit drei Jahren führen meine Frau und ich in unserem geteilten Pfarramt auf diese Weise unsere Termine. Ohne dieses Lösung wäre das Koordinieren von Terminen um einiges aufwendiger.

Auch für Kirchengemeinden finde ich die Anschaffung überlegenswert, auch in Bezug auf die iPhone Dichte unter kirchlich Mitarbeitenden. Ein Mac mini hat in jedem Pfarrbüro Platz und könnte sogar noch als Fileserver seine Dienste tun, ohne, dass man alle Clients auf Apple Produkte umstellen müsste. Und da der kleine Mini auch im Stromverbrauch äußerst genügsam ist, dürften sich auch die ökologischen Bedenken in Grenzen halten.
Vielleicht weicht ja dafür der alte Pentium 4 Rechner, der den ganzen Tag läuft, nur weil ab und an jemand kommt, um vom Stick etwas zu drucken 🙂

iCal
foto:sxc.hu

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