Kirche und Sport sind eigentlich zwei Welten, die nicht zusammenpassen. Das wird auch wiedereinmal im „Chrismon-Artikel“ der Februarausgabe deutlich. Auch wenn die Beobachtungen der ständigen Ökonomisierung den Sport besonders erfasst hat, ist das nicht „dem Sport“ anzulasten. Leider wird auch nicht differziert zwischen „Leistungssport“-(industrie) und „Breitensport“. (Das dieses Verhältnis in einer tiefen Krise steckt, zeigt die aktuelle Debatte zwischen Oliver Bierhoff und dem DFB).
Der „Breitensport“ ist seit der Aerobic-Welle in den 80er Jahren (auch außerhalb der Vereine) ständig gewachsen. Das ist doch eine begrüßenswerte Entwicklung. Der oft kritisierte „Körperkult“ ist außerdem längst vorbei. Wer heute Marathon läuft geht nicht selten zum Yoga.
„Spiritualität“ und Körperempfinden kommen in der „Wellnes-Welle“ zusammen. Das ganze ist natürlich auch Milieu bedingt. Die zitierte Lidl-Kassiererin und der VW-Bandarbeiter waren auch in den hochgelobten 70er Jahren selten beim Sport anzutreffen. Zudem ist gemeinschaftliches Sporttreiben mehr als nur etwas körperliches.
Oft leistet der Sport genau das, was die Kirche leisten sollte, nämlich Identitätsstiftung und Vergemeinschaftung.
Und um im Basislager anzukommen bedarf es meist schon einer gesunden Portion Fitness…