Angela Merkel die Protestantin.

Nun ist es also wieder soweit: Wahlkampfzeit, Zeit die Boxhandschuhe der Geschmacklosigkeiten, Halbwahrheiten und Diffamierungen auszupacken. CSU Landesgruppenchef Ramsauer attakiert (als Katholik!) die evangelsische Bundeskanzlerin wegen ihres „Zungenschlages“ in der Aufforderung an den Vatikan (den er heute besuchte), sich deutlicher vom Holocaustleugner Williamson zu distanzieren (das Thema ist eigentlich schon genug erörtert worden).

Nun erscheint just ein Buch über die „Protestantin Merkel“ von einem römischen Autor (Volker Resing), der sich die Zeiten des rheinisch-römischen Katholizismus in der CDU zurückwünscht. Das Interview im Deutschlandfunk zur Vermarktung seines Buches ist wirklich sehr empfehlenswert, kann man sich die 9,90 dann doch sparen.

Nur zur Erinnerung: Merkel hatte gesagt: „Es geht hier darum, dass von Seiten des Papstes und des Vatikans sehr eindeutig klargestellt wird, dass es hier keine Leugnung geben kann, und diese Klarstellungen sind aus meiner Sicht noch nicht ausreichend erfolgt.“

Resing findet dazu: „Ich denke sicher, dass in der Form und auch in der Art und Weise diese Kritik viele verstört hat und sie auch falsch war, ungeschickt war.“ Und faselt dann noch etwas von „Einkuschelbedürfnis“ der deutschen Bischöfe.

Mir ist vollkommen schleierhaft, dass hier mit der Briefwaage Äußerungen der Bundeskanzlerin gewogen werden, wo deutsche Bischöfe mit Kanonen auf Spatzen schießen und wahrlich nicht „kuscheln“ wollen. Die Worte „Gebährmaschinen“, (Mixa) und „Entartete Kunst“, (Meissner) stehen immer noch brüllend da und sind weit mehr als ein „Zungenschlag“. Von anderen Skandalen nicht deutscher Bischöfe ganz zu schweigen! Und auch innerhalb der römischen Kirche brodelt es doch gewaltig, so sehr, dass Bischof Müller seine eigenen Theologie-Professoren gehörig unter Druck setzt.

Der Verdacht drängt sich auf, dass bei der Misere in der sich die römische Kirche befindet schnell abgelenkt werden soll. Da macht man doch schnell mal einen konfessionellen Seitenhieb! Aber mit den Evangelischen Christen kann man es machen, zumal in der Passionszeit, die lieben es bekanntlich zu leiden und haben sich außerdem in der ganzen Debatte in geschwisterliches Schweigen gehüllt.

Da möchte man die Boxhandschuhe anziehen und fordern: Schluss mit der Ökumene!

Es ist ja schließlich Wahlkampfzeit.

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