Schlagwort: internet

Kirche im WDR

Nie schön genug?

Mit einem leichten aber nachgiebigen Schubs wird die Katze vom Schoß vertrieben. Dann wird die Frisur begutachtet und notfalls noch gerichtet. Wenn es sein muss, die Kamera in die richtige Position gebracht. Dann kann die Videokonferenz los gehen. Nur wenige scheinen zu wissen, dass man die Kamera auch vor Beginn des Meetings einstellen kann. Ist die richtige Menu-Einstellung aber erst einmal entdeckt, wartet so manche Software mit allerlei Funktionen auf, die uns Teilnehmer*innen tatsächlich ins rechte Licht zu setzen vermag. Waren vor einem Jahr noch virtuelle Hintergründe aus diversen Urlaubsregionen beliebt, ist heute meist nur noch der Hintergrund-Weichzeichner aktiv. Immer mehr im Kommen ist die inszenierte Authentizität –wie ich gerne sage. Das ist der Fall, wenn …

Meinung

„Digitale Kirche“ ein Missverständnis

Die Debatte um #digitalekirche ist beendet. Auch wenn der Hashtag sich nach wie vor großer Beliebtheit erfreut. Zur Erinnerung: Angefangen hatte es mit einem Printartikel, der viel Beachtung auch außerhalb (digitaler) sozialer Medien fand und darauf hin wiederum intensivere online Aufmerksamkeit erlangte. Nun hat Hannes Leitlein in einem Podcast deutlich gemacht, dass ihm die Debatte manchmal lästig ist. Vor allem, weil die diskutierten Aspekte in alle erdenklichen Richtungen laufen. Dabei war eigentlich etwas ganz banales gemeint: Der nächste Gottesdienst am Sonntag, der bekanntlich an jeder Ecke stattfindet, sollte möglichst schnell und benutzerfreundlich im Internet auffindbar sein. Soweit so schlicht! Und: Weitgehend ungelöst. Aber immerhin ist das Problem erkannt und Ausnahmen sind erfreulicher Weise auch zu finden. Schluss aber mit Debatten über Online-Abendmahl und „Digitale Theologie“ braucht kein Mensch! 

Natürlich lassen sich Diskussionen nicht unterbinden.

Meinung

#zurückindiezukunft

Ein kleines Gemeindehaus in einem Vorort in Frankfurt. Menschen die sich seit einigen Jahren aus dem Internet kennen treffen sich. Das Thema nennt sich „Kirche und Web“. Praktische Erfahrungen zur Webseitengestaltung und Präsenz in den neuen sozialen Medien werden vorgestellt und diskutiert. Die Form ist neu: Die Teilnehmenden sind Barcamper. Wir schreiben das Jahr 2012. Wäre der Bericht „Kirche im digitalen Wandel“ den die EKD auf ihrer diesjährigen Synode vorgestellt hat, damals bejubelt worden? Vermutlich. Immerhin wäre es ein Anfang gewesen, ein Signal, dass die Fragen, die die Teilnehmenden umtreiben, dringlich sind. Auch wenn damals schon der ein oder die andere bei sich gedacht haben könnte: So richtig verstanden hat man in Hannover nicht wohin die Reise geht, oder man will es nicht, schließlich ist eine „bottom up“ Bewegung immer bedrohlich für Institutionen. Sechs Jahre später hat die EKD erkannt, dass die digitale Büchse der Pandora geöffnet ist und versucht verzweifelt sie zu verschließen oder mitzuspielen, je nachdem auf welcher der 62 Seiten man sich gerade befindet. Sie versucht das mit Mitteln der alten Welt…