Monat: Oktober 2017

Kirche im WDR Theologisch affine Produkte

Kontakt!

Wir sitzen nach dem Handballturnier im Schnellrestaurant. Sieben Köpfe sind nach vorne geneigt, (jeder blickt auf sein Handy) Die linke Hand fingert nach etwas Essbarem, während der Daumen der Rechten unablässig tippt. Plötzlich hebt sich ein Kopf, dreht sich und sagt zu seinem Nachbarn: „Hast du meine Nachricht gelesen?“ Als Antwort kommt nur ein müdes „Mhm“, freilich ohne den Kopf zu heben. Es wird weiter getippt und gegessen, keiner findet etwas seltsam an dieser Szenerie. Kein Wunder, es sind Teenager, denke ich und will gerade meinen Laptop aufklappen, da höre ich: „Ernsthaftjetzt, Papa? Voll peinlich!“ „Ach, ja? Aber eure Metakommunikation ist nichtpeinlich oder was!“, entfährt es mir. Plötzlich sind alle Köpfe oben und wir mittendrin in einer Diskussion, was geht, und was nicht in einem Restaurant mit freiem WLAN..

Kirche im WDR

Sündige tapfer!

Ich fahre auf der Autobahn, rechte Spur, knapp 100 km/h. Der Sportwagen, der mich gerade überholen will, verlangsamt sein Tempo. Die Fenster fahren runter. Etwas Stabartiges wird aus dem Fenster geschoben, ich erschrecke kurz, ist es eine Waffe? Dann erkenne ich die Action Cam auf einem Selfie Stick! Mein Auto und ich werden gefilmt. Was war geschehen? Hatte ich mich regelwidrig verhalten? Ich war mir keiner Schuld bewusst Ähnliches ist mir auf der Reise übrigens noch mehrmals passiert: Kurzes Hupen, Winken, Lachen, Klick –ein Foto. Um es kurz zu machen, es liegt nicht an mir, sondern am Auto…

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Ham kummst

Autor: Manchmal läuft`s nicht rund, überhaupt nicht. Besonders schlimm ist es, wenn sich das schon lange vorher abzeichnet und es immer wiederpassiert. Davon handelt der Song „Ham kummst“ von dem Duo aus Österreich: Seiler und Speer. Immer wieder passiert es ihm, dass er besoffen nach Hause kommt.

Musik: „Letzte Nacht war eine schwere Partie für mich, ich kann mich nicht erinnern, was gestern war! Und sie sagt: Wenn du noch einmal so heimkommst, sind wir geschiedene Leute.

Overvoice: Letzte Nacht war eine schwere Partie für mich, ich kann mich an nichts erinnern, und sie sagt: Wenn du noch einmal so heimkommst, sind wir geschiedene Leute…

Kurve geht nach unten
Knast

Ein Herz für Versager

Versager sein, mag niemand. Der Versager ist nämlich jemand, dem nicht nur hier und da etwas misslingt, sondern der immer wieder auf ganzer Linie scheitert und dem deswegen das Label des „Losers“ -entweder als Fremd- oder als Eigenbeschreibung- anhaftet. Von Versagen, Scheitern, Verlieren zu erzählen ist mit Scham besetzt, obwohl es sich um zutiefst menschliche Erfahrungen handelt. Weil sich Erfolgsgeschichten aber besser verkaufen lassen, gehört es dazu Momente des Versagens zu verschleiern.  Im zwischenmenschlichen Bereich ist die Ausrede ein wirkungsvolles Mittel der Verschleierung, das allerdings im beruflichen Kontext strikt zu vermeiden ist. Die berühmte „Lücke im Lebenslauf“ ist unter allen Umständen in Bewerbungsunterlagen zu unterlassen. So nimmt das Erzählen der Erfolgsgeschichten ihren Anfang. Biblische Geschichten dagegen machen ernst mit menschlichem Versagen und dennoch muss dieses oft erst mühsam freigelegt werden…