Wie gnadenlos ist der Konzern Kirche?

Klar, Kirche ist blöd. Sie ist undemokratisch, wissenschaftsfeindlich, homophob.
Und weil wir das sowieso alle wissen, durfte Günther Jauch das gestern Abend noch hübsch präsentieren. Was wäre er allerdings ohne seine Gäste. Gestern besonders dem ersten Laienbewerber für den Posten des Kölner Erzbischofs, Martin Lohmann. Dessen Aussagen sind immer ein dezidierter Tritt in die Magengegend, aber genau dazu wird er ja auch eingeladen. Problematisch ist das eigentlich nur, weil Herr Lohmann die Begriffe „christlich“ und „Theologe“ mit seiner eigenen Überzeugung verwechselt, neben der andere Auffassungen notwendig als „unchristlich“ abfallen (müssen). Problematisch ist nicht das Gebaren von Herrn Lohmann. Auch mit polarisierenden Formaten im TV-Betrieb wird Frieden geschlossen werden müssen.
Dramatisch ist allerdings folgendes:
Bei einem Thema „Wie gnadenlos ist der Konzern Kirche?“ ist scheinbar niemand
von kirchenleitender Seite willens oder in der Lage vernünftig Rede und Antwort zu stehen.

Kirche und Boulevard, das sind immer noch keine Freunde. Wissenschaftliche Disputation ja. Smalltalk nein!
So funktioniert das in der heutigen Medienlandschaft allerdings nicht mehr.
Wenn selbsternannten Hardlinern das Geschäft überlassen wird, ist es wirklich nicht verwunderlich, wenn am Ende beim großen Publikum nur ein Wunsch übrigbleibt: Raus aus der Kirche!

Wer sich auf den Boulevard begibt muss noch einmal neu anfangen zu denken.
Und: Wer „Kirche“ jenseits von Konzernstrukturen zu vermitteln vermag, wird auch bei Jauch bestehen.

1 Kommentar zu “Wie gnadenlos ist der Konzern Kirche?

  1. Pingback: Fundi-Alarm bei Jauch & Co. | Philipp Greifenstein

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